Spätestens seit dem Film "Das Wirtshaus im Spessart" mit Liselotte Pulver und Carlos Thompson aus dem Jahr 1957 ist das verträumte Wasserschloss Mespelbrunn als „Perle des Spessarts“ bekannt. Etwas versteckt, in einem abgelegenen Seitental des Elsava-Tals, steht das märchenhafte Schloss zwischen Würzburg und Aschaffenburg. Wie oft bin ich bereits auf dem Weg von Würzburg nach Frankfurt auf der A3 auf der Höhe des Wasserschlosses vorbeigefahren und habe mir jedes Mal gedacht, da muss ich unbedingt mal einen Zwischenstopp einlegen. Und jetzt war es endlich soweit. Und ich kann sagen, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Auf den Spuren von über 600 Jahren Geschichte
Ab der Ausfahrt Rohrbrunn auf der A3 sind es nur sieben Kilometer, bis ihr das märchenhafte Schloss in der bayerischen Gemeinde Mespelbrunn erreicht. Kurz vor dem Ziel ist auf der rechten Seite ein großer Parkplatz. Für 2 Euro könnt ihr euer Auto dort stehen lassen und die restlichen Meter zu Fuß gehen. Nach etwa 5 Minuten Fußweg seht ihr es schon, die Perle des Spessarts.
Vor dem Eingang des Geländes steht ein kleines Häuschen, in dem die Eintrittskarten verkauft werden. Wir waren erst um kurz vor 16 Uhr dort und hatten extrem Glück, die letzte geführte Tour des Tages zu erwischen. Denn das Schloss hat in der Sommerzeit von 9 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. In den 5,50 Euro Eintritt ist übrigens der nette Tourguide inklusive. Das haben wir natürlich dankend angenommen. Also hieß es für und gemäß den Corona Vorschriften, Maske auf und mit 1,5 Meter Abstand hinterher!
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| Besichtigung des Wasserschloss Mespelbrunn |
Das Wasserschloss selbst blickt auf eine über 600 Jahre alte Geschichte zurück. Im Jahr 1412 schenkte der Mainzer Erzbischof Johann II. von Nassau seinem kurfürstlichen Forstmeister Hamann Echter den sogenannten „Platz zum Espelborn“. Dieser errichtete dort ein unbefestigtes Haus. Um dieses vor Plünderern zu schützen, begann 1427 Echters gleichnamiger Sohn damit, aus dem unbefestigten Haus ein befestigtes Gebäude mit Mauern, Türmen und einem Wassergraben zu errichten. Durch die nachfolgenden Generationen verwandelte sich die Wasserburg schließlich in ein verträumtes Renaissanceschloss. Aufgrund seiner versteckten Lage überstand das Schloss alle Kriege unbeschadet und ist in seiner ursprünglichen, malerischen Form erhalten geblieben.
Die Anlage ist seit dem frühen 15. Jahrhundert bis heute in Privatbesitz. Anfang der 1950er Jahren entschied sich die Familie “Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn“ dafür, das Schloss als Denkmal zu erhalten und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Somit kann seitdem der Nordflügel von Touristen besichtigt werden. Der Südflügel wird weiterhin von der Familie bewohnt.
Wir konnten aufgrund von Corona und den Sicherheitsmaßnahmen, nicht alle Räume des Nordflügels besichtigen, da diese zu klein sind und die Abstandsregeln nicht eingehalten werden konnten. Also ging es für uns vorbei an der Schlossbrücke und dem Eingangstor zuerst in den wunderschönen Innenhof.
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| Über die Schlossbrücke in den Innenhof des Gebäudes |
Die großzügige Anlage besteht aus mehreren Flügeln, die sich um den quadratischen Innenhof gruppieren. Rosen und andere Blumen runden das märchenhafte Erscheinungsbild ab.
Danach folgte der Rittersaal mit seinem historischen Ziegelboden und der langen Tafel. Die Wände sind geschmückt von Gewehren, Lanzen, Degen, Jagdtrophäen und Gemälden.
Da die anderen Räumlichkeiten uns verwehrt geblieben sind, durften wir ausnahmsweise in den Garten hinter dem Schloss. Und dieser ist wirklich wunderschön. Wir hätten ewig die Enten, Schwäne und Fische im Wasser beobachten können.
Fazit
Das Schloss Mespelbrunn im schönen Spessart ist eines der romantischsten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Ein Besuch auf der Durchreise lohnt sich auf jeden Fall. Um das komplette Gelände mit einer Führung vollständig erkunden zu können, solltet ihr mindestens eine Stunde vor Ort einplanen. Der Besuch kann durch einen Spaziergang durch die bayerische Gemeinde Mespelbrunn oder eine Wanderung durch den Spessart erweitert werden.
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