Marokko: Girlstrip | 11 Tage durch Marokko

Girlstrip | 11 Tage durch Marokko  

Selten habe ich ein Land kennengelernt, welches mit solchen Vorurteilen behaftet ist. Freunde, Arbeitskollegen und Familie waren besorgt, ob es sicher ist, wenn drei Frauen durch das "ferne Afrika" touren. Nach 11 Tagen und etwa 2.000 Kilometern quer durchs Land kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, Marokko du hast mich verzaubert!

„To travel is to discover that everyone is wrong about other countries.“Aldous Huxley

Girlstrip durch Marokko: Tati, Micha und Anja in Chefchaouen
Girlstrip: Tati, Micha & Anja // Chefchaouen

Unsere Route


Tag 1 | Ankunft Agadir >> Rabat
Tag 2 | Chefchaouen
Tag 3 | Chefchaouen
Tag 4 | Chefchaouen
Tag 5 | Fès
Tag 6 | Fès
Tag 7 | Casablanca & Marrakesch
Tag 8 | Atlasgebirge
Tag 9 | Marrakesch
Tag 10 | Agadir
Tag 11 | Taghazout
Tag 12 | Agadir


Rabat

⏳  1 Tag
🏡 Riad Meftaha
📑 Kasbah Oudaya

Für uns drei ging es nach Ankunft in Agadir mit dem Mietwagen direkt weiter in die knapp 550 Kilometer entfernte Hauptstadt Rabat. Durch die lange Fahrt in Richtung Norden hatten wir nicht super viel Zeit vor Ort. Dennoch sind wir am Abend etwas durch das Altstadtviertel Kasbah Oudaya gelaufen. Die verwinkelten Gassen mit den blau-weiß-gestrichenen Häusern waren ein perfekter Start, um sich auf die Kultur Marokkos einzulassen. Selbst am Abend bei Dunkelheit war es in jedem Fall einen Spaziergang wert. Der Rückweg zu unserem bezauberndem Riad Meftaha - absolut empfehlenswert - führte uns über die Medina (Altstadt) mit ihrem Basar. Riads sind übrigens traditionelle marokkanische Häuser. Im Gegensatz zu den Medinas von Fès und Marrakesch war der Souk (Markt) von Rabat eher untouristisch und wir konnten entspannt durch die Gassen schlendern.



Der Innenhof im Riad Meftaha
  
Auf der Dachterrasse im Riad Meftaha


Auf der Dachterrasse im Riad Meftaha
  
Auf der Fahrt nach Chefchaouen

Chefchaouen

⏳  3 Tage
🏡 Casa Elias
📑 Medina, Ras El Maa Wasserfall und Spanische Moschee

Nach einer Übernachtung in Rabat stand mein persönliches Highlight auf dem Plan: Die 250 Kilometer nördlich entfernte blaue Stadt Chefchaouen. Ich hatte mir im Vorfeld bereits einige Bilder zur Stadt angeschaut, hätte es mir aber nicht erträumen lassen, dass wirklich die komplette Medina blau ist. Türen, Mauern, Wände, Dächer und sogar einige Wege sind wortwörtlich in einen blauen Farbtopf gefallen. An einem Hang liegend, eingebettet zwischen zwei Berggipfeln, welche gleichzeitig auch die Namensgeber der Stadt sind (wörtlich übersetzt „Schau, die Hörner“), ist die Kleinstadt ein echter Hingucker.




Die blaue Stadt Chefchaouen
  
Blick von der Dachterrasse im Casa Elias


Unser Riad  "Casa Elias" hatte die perfekte Lage im Herzen der Medina inklusive grandioser Dachterrasse mit Aussicht. Von dort aus konnten wir unsere verschiedenen Ziele optimal erreichen.



Frühstück mit Aussicht im Casa Elias
  
Auf der Dachterrasse im Casa Elias

Ich hätte stundenlang durch die kleinen, verwinkelten Gassen der Medina laufen können. Denn gefühlt hinter jeder Ecke ist eine neu atemberaubende Kulisse zu sehen. Für alle Instagrammer ist die Stadt wahrlich ein Mekka der Fotospots. Ich empfehle in jedem Falle auch von der Hauptstraße der Medina abzuweichen und die vielen Treppen nach oben und unten zu nehmen. Ihr werdet auf eurem Spaziergang einigen Katzen und vor allem auch Katzenbabys begegnen. Einfach nur zum Dahinschmelzen! Einige Einheimische haben bestimmte Sackgassen und Innenhöfe besonders schön dekoriert und verlangen eine Gebühr von etwa 50 Cent um dort Bilder machen zu können. Meiner Meinung nach bietet die Stadt so viele schöne, natürliche Ecken, dass man darauf auch sehr gut verzichten kann. Um sich eine Diskussion zu sparen, immer auf die Schilder am Boden oder an der Wand achten, wenn ihr eine auffällig dekorierte Straße betretet. Ansonsten sind die Einheimischen sehr freundlich und entspannt. Ihr könnt also auch problemlos die Geschäfte in der Medina ohne aufdringliche Gespräche betreten.


Die Gassen von Chefchaouen
  
Die perfekte Kulisse für ein Foto


Alles was das Herz begehrt
  
Die blaue Stadt Chefchaouen


Tati, Anja und Micha
  
Eine Gasse schöner als die Andere


An jeder Ecke trifft man auf eine Katze
  
Die perfekte Kulisse für ein Foto


Einfach nur schön
  
Anja beim Shoppen in der Medina


Alles ist farbenfroh
  
Die Verkäufer sind sehr nett


Shoppen in der Medina
  
Und wieder ein Kätzchen

Sobald man genug vom Blau in Blau hat, ist der Ras El Maa Wasserfall eine optimale Alternative. Hinter dem nordwestlichen Tor der Medina befindet sich nach ein paar Metern der kleine Wasserfall. Für mich war es der perfekte Ort um dem Trubel aus der Medina aus dem Weg zu gehen, die Füße in das kalte Wasser zu strecken und ein erfrischendes aber etwas überteuertes Getränk zu genießen. Da wir gar nicht mehr weg wollten, haben wir uns nach einer Weile auch noch einen Teller mit Wassermelonen bestellt.


Vorsicht, das Wasser ist sehr kalt
  
Abkühlung am Ras El Maa Wasserfall


Bei den Temperaturen genau das richtige
  
Den Enten gefällt es auch

Vom Wasserfall aus ging es für uns weiter in Richtung der spanischen Moschee im Südosten der Stadt. Die Moschee liegt auf einem Hügel mit einem fantastischen Ausblick auf Chefchaouen. Auch wenn die Moschee selbst nicht sonderlich spannend ist, lohnt sich die kurze Wanderung in jedem Falle um den wunderschönen Sonnenuntergang zu genießen.


Traumhafte Aussicht auf Chefchaouen
  
Der Sonnenuntergang über Chefchaouen


Toller Wanderweg zur spanischen Moschee
  
Der Sonnenuntergang über Chefchaouen


Tati, Micha und Anja
  
Ausblick von der spanischen Moschee

Fès

⏳  2 Tage
🏡 Riad Taha
📑 Medina, Bab Bou Jeloud, Medersa Attarine, Rainbow Street, Madrasa Bū ʿInānīya, Café Clock und Chouara Tanneries

Nach zwei Nächten, vielen tollen Begegnungen und tausenden schönen Bildern stand für uns als nächstes Fès auf dem Plan. Nicht umsonst gehört Fès zu den Königsstädten Marokkos und hat einen festen Platz auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerben. Berühmt ist die Stadt vor allem für die authentischen Souks und die bunten Gerbereien, auf die man einen ausgezeichneten Blick von den vielen kleinen und versteckten Dachterrassen wirft.


Mit unserem Mietwagen auf dem Weg nach Fès
  
Das echte Leben in Marokko

Zugegeben, die Medina von Fès ist etwas speziell. Es ist laut, es ist eng und es ist voll. Wir haben etwas Zeit gebraucht um uns mit den vielen verschiedenen Eindrücken anzufreunden. Gerüche, Geschmäcker, Geräusche – alles etwas viel für den Anfang. Dafür ist die Stadt aber auch authentisch! Die Medina mit ihren Souks hat mir im Vergleich zu Marrakesch viel besser gefallen. Weniger Touristen und mehr das echte Leben.

Wir haben unseren Rundgang am ersten Tag am Bab Bou Jeloud, dem blauen Eingangstor zur Medina von Fès gestartet. Anfangs konnten wir uns noch nicht vorstellen, was uns hinter dem großen Platz alles erwarten wird. Nach einer Weile durch die engen, verwinkelten Gassen schlendern, haben wir bemerkt, dass die einzelnen Souks nach Themen sortiert sind. In der einen Gasse gibt es mehr Obst und Gemüse und in der anderen steht das Handwerk voll im Vordergrund. Wer zufällig auf der Suche nach einer Lampe ist, sollte diese definitiv in Fès kaufen. Die Auswahl ist gigantisch und eine schöner als die andere. Die Geschäfte sehe von außen eher klein aus, betritt man aber den Verkaufsladen, entdeckt man im hinteren Bereich die dreifache Fläche.



Los geht’s am Bab Bou Jeloud mit Baghrir in der Hand
  
In der Medina von Fès


Spaziergang durch die Souks von Fès
  
Wunderschöne Handwerkskunst


Wunderschöne Handwerkskunst
  
Die Medina von Fès


Die Souks von Fès
  
Wunderschöne Handwerkskunst


Marokkanische Süßigkeiten
  
Zlabia, Shebakia und vieles mehr

Um mehr von der Kultur zu lernen, haben wir die ehemalige Koranschule Medersa Attarine in der Rue Talaa Kebira besucht. Es hat etwas gedauert, bis wir den Weg dorthin gefunden haben. Wie gesagt, die Medina ist sehr groß und verwinkelt. Aber ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Der Eintritt kostet rund 5 Euro (20 Dirham). Beim Betreten springen einem direkt die typisch marokkanischen Fliesen und Mosaike ins Auge. Das Gebäude ist nicht sonderlich groß, aber wir konnten uns ewig mit den einzelnen Wänden beschäftigen. Denn vom quadratischen Innenhof mit stillgelegtem Brunnen blickt man auf vier verschieden gestaltete Wände. Und das schöne war, wir hatten die Medersa komplett für uns alleine. Somit ist es der perfekte Ausgleich zu den vollen Gassen der Medina.




In der Koranschule Medersa Attarine
  
Die schön gestalteten Wände der Medersa


Der Innenhof der Koranschule
  
Die Koranschule Medersa Attarine

Auf Instagram hatten wir im Vorfeld viele schöne Bilder von der bunten, schillernden Rainbow Street gesehen. Ich gebe zu, mit sowas kann man mich locken. Ich wollte die Straße unbedingt sehen! Also ging es für uns auf die Suche nach den leuchtenden Farben. Die Realität sieht leider nicht mehr ganz so bunt und schillernd aus. Zwischen der Talaa Kebira und Talaa Seghira verbirgt sich eine kleine Gasse, deren Böden und Wände bunt bemalt sind. Die Farben sind leider nicht mehr so kräftig, daher muss man beim Betreten der Gasse zweimal hinschauen, ob es sich dabei wirklich um die Rainbow Street handelt. Trotzdem ist es ganz schön, die wenigen Meter durch die Gasse zu schlendern. Große Teppiche und Gemälde säumen die Wände und bunte Souvenirs stapeln sich auf dem Weg.


Ein Blick in die Rainbow Street
  
Die bunten Farben der kleinen Gasse


Die bunten Farben der kleinen Gasse
  
Souvenirs wohin das Auge schaut

Als letzte Sehenswürdigkeit stand an unserem ersten Tag in Fès die Madrasa Bū ʿInānīya (Medersa Bou Inania) auf der Agenda. Die islamische Hochschule (Madrasa) aus dem 14. Jahrhundert befindet sich auf der Rue Talaa Seghira, nicht weit vom Bab Bou Jeloud. Sie gilt als eine der wichtigsten Koranschulen in Marokko und verfügt als Einzige in Fès über ein Minarett. Der Innenhof, in dessen Zentrum sich ein Brunnen befindet, ist mit aufwändigen Stuckarbeiten und Holz verziert. Auch hier hatten wir das Glück, das Bauwerk mit den massiven Türen ganz alleine zu betrachten.


Ganz alleine in der Medersa Bou Inania
  
Der schöne Innenhof der Koranschule


Der schöne Innenhof der Koranschule
  
Die massiven Türen der Medersa Bou Inania

Wer nach dem ganzen Sightseeing und dem Trubel der Medina eine kleine Pause braucht, sollte einen Abstecher im Café Clock machen. Gefühlt in jedem Reisebericht haben wir von dem Café Mitten in der Medina gelesen – Chapeau an das Marketing. Das kleine Café liegt versteckt in einem 250 Jahre altem Hofhaus direkt gegenüber der Medersa Bou Inania. Die Dachterrasse ist mit ihrem tollen Ausblick sehr zu empfehlen.

Unser zweiter Tag in Fès startet noch vor dem Frühstück. Das Highlight stand auf dem Plan: Die Chouara Tanneries von Fès. Uns wurde empfohlen möglichst früh die Gerbereien zu besuchen, da dann der Geruch noch nicht so stark sein sollte. Dennoch ist es nicht gelogen, wenn man sagt „immer der Nase nach“. Selbst am frühen Morgen ist der Geruch nicht zu verbergen. Denn in den Chouara Tanneries wird noch nach traditioneller Methode das Leder per Hand gegerbt.

Eigentlich wollten wir uns die Tanneries auf eigene Faust anschauen, aber das ist kaum möglich. In den Gassen davor tummeln sich sogenannte „Guides“, die nur darauf warten, Touristen abzufangen und ihnen für etwas Trinkgeld die Gerbereien von innen zu zeigen. Teilweise waren wir froh, dass wir noch nichts gefrühstückt hatten, denn der Gestank ist an manchen Stellen wirklich grenzwertig. Die Sonne brennt auf die Tierhäute, die an den verschiedenfarbigen Fässern aufbereitet, gefärbt und verarbeitet werden. Kaum ein anderes Gewerbe ist mit einer so langen Tradition verbunden wie die Gerberei in Fez.


Die Gerbereien von Fès
  
Esel und Maultiere unterstützen die Produktion


Die Chouara Tanneries von Fès
  
Traditionelle Produktion von Lederware

Den besten Blick hat man von einer der vielen Terrassen, zu der uns unser Guide geführt hat. Jede Terrasse gehört zu einem Ledershop. Der Eintritt ist frei, die Besitzer der Shops versuchen aber, ihre Produkte zu verkaufen. Wir haben dankend abgelehnt, ein paar Fotos gemacht und sind zurück Richtung Frühstück.


Der Blick von der Terrasse
  
Tati blickt auf die Chouara Tanneries

Marrakesch (mit Casablanca & Atlasgebirge)

⏳  3 Tage
🏡 Riad Almoulouk
📑 Hassan-II.-Moschee (Casablanca), Medina, Bahia Palast, Marktplatz Djemaa el Fna, Majorelle Garten und Atlasgebirge: Oued Ourika-Tal, Setti Fatma, Asgaour-Wasserfälle und Ait Souka

Nach zwei Übernachtungen in Fès folgte der Ort, wo es wohl die meisten Reisenden zuerst hinzieht: Marrakesch.  Auf unserem Weg dorthin haben wir nach etwa 300 Kilometer einen Stop in der Hafenstadt Casablanca eingelegt und uns die berühmte Hassan-II.-Moschee angeschaut.


Bereits aus der Ferne haben wir das überwältigende Gebäude erblicken können. Kein Wunder, denn die Hassan-II.-Moschee ist das größte religiöse Gebäude Afrikas mit dem höchsten Minarett der Welt. Die eindrucksvolle Architektur mit handgefertigten Mosaiken und wunderschönen Ornamenten hat mich direkt auf den ersten Blick verzaubert. Die monumentale Moschee liegt direkt am Sidi Mohammed Ben Abdallah-Boulevard. Von ihrem Platz an der Küste Marokkos überblickt das 200 Meter breite und 100 Meter lange Gebäude den Atlantischen Ozean.


Die Hassan-ll.-Moschee aus der Ferne
  
Die fünftgrößte Moschee der Welt


Anja, Micha und Tati
  
Die Moschee an der Küste Marokkos


Die Anlage ist nicht gerade klein, daher sollte man sich etwas Zeit mit einplanen. Neben dem Gebetsraum umfasst die Moschee verschiedenen Bäder, eine Koranschule (Madrasa), eine Bibliothek sowie ein Museum für marokkanische Geschichte. Das besondere an der Hassan-II.-Moschee ist, dass die Moschee auch Nicht-Muslime gegen ein kleines Eintrittsgeld betreten dürfen. Für Marokko ist das wirklich eine große Ausnahme! Wir hatten uns auch sehr darauf gefreut, das Innenleben der Moschee zu sehen, leider hat uns der Ramadan einen Strich durch die Rechnung gemacht. Während des Fastenmonats variieren die normalen Öffnungszeiten und wir hätten Stunden warten müssen, um das Bauwerk zu betreten. Also haben wir uns „nur“ von der traditionellen marokkanischen Architektur von außen verzaubern lassen.


Wunderschöne Architektur
  
Die Farben sind traumhaft schön


Die Hassen-ll.-Moschee in Casablanca
  
Auf dem Vorplatz der Hassan-ll.-Moschee

Unser erster voller Tag in Marrakesch startete mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Dachterrasse im Riad Almoulouk. Das marokkanische Frühstück (Iftar) ist für gewöhnlich sehr reichhaltig und vielfältig. Von Früchten, Pfannenbrot (Batbout), Pfannkuchen (Baghrir), Griesbrot (Harcha), Milchbrötchen mit Anis oder Orangenblütenwasser (Krachel), Käse, Butter, Oliven, Eier, Marmelade bis hin zu marrokanischer Mandel-Honig-Creme mit Arganöl (Amlou) findet jeder das passende Essen. 


Marokkanisches Frühstück
  
Iftar im Riad Almoulouk
Dazu darf natürlich der bekannte marokkanische Minztee nicht fehlen. Dieser ist so etwas wie das Nationalgetränk und wird mehrmals am Tag getrunken.


Das Nationalgetränk marokkanischer Minztee
  
Im Riad Almoulouk

Nach dem Frühstück ging es zu einer der bekanntesten und schönsten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch: dem Bahia Palast (Palais de la Bahia). Das Gebäude stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und war damals der größte Palast seiner Zeit. Zugegeben hat mich das Gebäude nicht wirklich von den Socken gehauen. Vielleicht lag es daran, dass ich die Tage zuvor schon viele Gebäude mit Mosaik und kunstvoll gestalten Decken aus Zedernholz gesehen hatte. Ich kann es nicht genau sagen.


Wandbilder im Bahia Palast
  
Kunstvoll gestaltete Türen und Böden


Die Wände im Bahia Palast
  
Kunstvoll gestaltete Türen und Böden


Die Atmosphäre lädt zum Träumen ein
  
Die Decke im Bahia Palast

Dafür fand ich den auf dem Grundstück des Palastes errichteten Garten mit seinen Palmen, Yuccas, Zitrusfrüchte und Wandelröschen sehr schön. 


Der Garten im Palais de la Bahia
  
Frische Früchte am Baum

Nach der Besichtigung des Palastes ging es in das Herzstück von Marrakesch, die Souks. In den verwinkelten Gassen rund um den Marktplatz Djemaa el Fna gibt es über 8.000 Geschäfte mit Gewürzen, Früchten, Kleidung, Schuhen, Taschen, Lampen, Keramik und Silberwaren. Im Vergleich zu Fès merkt man in Marrakesch eindeutig den Massentourismus. Zwar waren die einzelnen Verkaufsstände viel schöner und ordentlicher hergerichtet, dafür aber auch die Verkäufer etwas aggressiver und aufdringlicher. Handeln ist zwingend erforderlich. Mir persönlich haben die Souks in Fès besser gefallen.


Die Souks bieten ein vielfältiges Angebot
  
Safran, Kumin, Paprika und vieles mehr


Frisches Obst in den Souks von Marrakesch
  
Die Medina von Marrakesch


Ein Rausch für die Sinne
  
Orientalische Gewürze soweit das Auge reicht


Handarbeit aus Marokko
  
Marokkanische Schuhe handgefertigt


Die Taschen sind wunderschön
  
Orientalische Lampen aus Marokko

Um vor den heißen Temperaturen der Mittagssonne zu flüchten, ging es für uns am Nachmittag in den Majorelle Garten (Jardin Majorelle), der sich im Stadtteil Guéliz befindet. Das grüne Paradies mit über 300 verschiedenen Pflanzenarten von allen 5 Kontinenten der Welt wurde vom französischen Maler Jacques Majorelle im Jahre 1923 angelegt. Berühmt ist der Garten vor allem für seine kobaltblauen Bereiche. Pavillons, Wasserbecken sowie zahlreiche Pflanzenkübel erstrahlen über das Gelände verteilt in der schönen Farbe. Als Akzentfarbe findet ihr an manchen Stellen noch ein paar kräftige Gelbtöne. Sieht in Kombination wirklich schön aus.

Beim schlendern durch den Garten ist uns im hinteren Teil ein Gedenkstein für den französischen Modedesigner Yves Saint Laurent aufgefallen. Dieser hatte gemeinsam mit seinem Lebensgefährte Pierre Bergé die damals heruntergekommene Anlage 1980 gekauft und zu dem gemacht, was es heute ist. Deshalb findet ihr auch einen kleinen Shop und Ausstellungsraum mit Malereien von Yves Saint Laurent und Jacques Majorelle auf dem Gelände. Für uns war der Nachmittag im kühlenden Schatten der unzähligen Pflanzen ein perfekter Ausgleich zum hektisch-staubigen Marrakesch.


Nachmittags im Jardin Majorelle
  
Über 300 verschiedene Pflanzenarten


Ein kühles Klima durch die Wasserbecken
  
Wunderschöne Pflanzen im Jardin Majorelle


Der Garten lädt zum Träumen ein
  
Kobaltblau mit einem kräftigen Gelbton

Atlasgebirge (Tagesausflug)

Drei Nächte waren wir insgesamt in Marrakesch, genug Zeit um an unserem letzten Tag einen Tagesausflug in das wunderschöne Atlasgebirge einzulegen. Die private Tour haben wir für 28 Euro pro Person über TripAdvisor gebucht. Unser Tourguide Hassan hatte uns am Morgen mit seinem klimatisierten Kleinbus in unserem Riad abgeholt und los gings durch das fruchtbare Oued Ourika-Tal in den Hohen Atlas.


Guillermo, Tati, Anja & Micha
  
Unser Tourguide Hassan und Fahrer
Unser erster Stop war auf halber Strecke eine Arganöl-Frauenkooperative, bei der wir die aufwändige Herstellung des kostbaren Öls sehen konnten. Um ehrlich zu sein war ich anfangs etwas abgeneigt, da es sich stark nach einer Kaffeefahrt angefühlt hat. In einer kleinen Ecke saßen drei Frauen, welche die Produktion zeigten, daneben ein riesiger Verkaufsraum. Alle paar Minuten wurde eine neue Touristengruppe durchgeschleust. Absolut nicht meine Welt. Trotzdem war es sehr interessant, die Produktion zu sehen.


Frauen bei der Herstellung von Arganöl
  
Das fruchtbare Oued Ourika-Tal
Im hinteren Bereich wartete dann ein kleines Frühstück auf uns, bei dem wir verschiedene Öle ausprobieren durfte. Natürlich wurden auch diese im Nachgang zum Verkauf angeboten.


Marokkanischer Minztee darf nicht fehlen
  
Süße Nüsse und Knabbereien

Unsere Tour ging weiter in das kleine Bergdorf Setti Fatma. Von dort aus starteten wir eine kurze, nicht besonders anspruchsvolle Wanderung von maximal 30 Minuten zu den nahegelegenen Asgaour-Wasserfällen. Unser Tourguide Hassan erzähle uns währenddessen vom Leben im Hohen Atlas.


Auf dem Weg zu den Wasserfällen
  
An den Asgaour-Wasserfällen


Den Wasserfall ganz für uns alleine
  
Der tapfere Helfer der Einheimischen

Vom Wasserfall aus ging es weiter bergauf in den Heimatort von Hassan, einem winzigen Berberdorf. Er zeigte uns das Haus seiner Eltern und wir wurden zu Minztee und Nüssen eingeladen. Mitten im nirgendwo, im Privathaus der Eltern zu sitzen, war nicht nur sehr authentisch, sondern auch mein persönliches Highlight der Tour.


Das echte Leben in einem Berberdorf
  
Die Kleine war so goldig

Weiter ging es über üppige Obsttäler, die von zerklüfteten Gipfeln umrahmt sind in das Dorf Ait Souka. Dort wartete ein traditionelles Mittagessen auf uns. Während wir unseren langsam gekochten Eintopf mit Couscous im Tajine genießen durften, hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die Landschaft und konnten die Ruhe in den Bergen genießen.


Ait Souka aus der Ferne
  
Guillermo beim Fotografieren

Auf dem Rückweg wurde uns optional ein Kamelritt angeboten. Wir haben zwar angehalten um die Tiere zu streicheln, aus tierschutzgründen aber von einem Ritt abgesehen.


Streicheln gerne aber nicht Reiten
  
Die Reisegruppe - toller Tag

Unser letzter Tag in Marrakesch endete mit dem angeblich verrücktesten Platz Afrikas, der Djemma el Fna („Platz der Gehenkten“). Ich hatte im Vorfeld viel darüber gelesen und überall stand, dass die Verkäufer sehr aufdringlich und aggressiv sind. Zweiteres würde ich jetzt nicht bestätigen, aber aufdringlich stimmt auf jeden Fall. Jeder versucht dich, für seinen Verkaufsstand zu begeistern. Ein gemütlicher Abendspaziergang sieht definitiv anders aus. Nichtsdestotrotz findest du hier alles von Schlangenbeschwörern, Wahrsagern, Musiker, Hennakünstlern und Essen soweit das Auge reicht. Wer 1001 Nacht live erleben möchte, sollte den Platz definitiv gesehen haben: sehr voll, sehr laut und sehr viele Eindrücke.


Das letzte Abendessen in Marrakesch
  
Auf dem Platz Jemma el Fna

Agadir

⏳  3 Tage
🏡 LABRANDA Les Dunes d'Or
📑 Strand und Tagesausflug Taghazout

Um die vielen verschiedenen Eindrücke unserer Reise besser verarbeiten zu können, wollten wir die letzten drei Tage zum Entspannen im Süden von Marokko, in der Hafenstadt Agadir nutzen. Also haben wir uns ein All-Inclusive-Hotel am Strand gebucht um uns um nichts mehr kümmern zu müssen. Ein eindeutiger Fehler! Ich habe mal wieder bemerkt, dass ich den Massentourismus verabscheue. Der Strand von Agadir ist zwar sehr groß und weitläufig, dafür grenzt auch ein Hotelbunker an den anderen. Für Familien sicherlich ein toller Ort, da das Wasser flach abfallend ist und die Wellen nicht allzu hoch sind.

Ein gemütlicher Strandspaziergang war für uns leider auch nicht möglich, da wir alle paar Meter von einem Verkäufer angequatscht wurden. Am Ende landetet ich auch noch in einer Grundsatzdiskussion über Tierquälerei mit einem Kamelbesitzer, der seinem armen Tier eine überdimensional große pinke Sonnenbrille auf den Kopf geschnürt hatte.


All-Inclusive ist einfach nichts für mich
  
Am Strand von Agadir

Am Abend durften wir noch die All-Inclusive-Urlauber beobachten, wie sie sich bei einem abgrundtief schlechten Animationsprogramm einen viel zu stark gemischten Cocktail nach dem anderen reingepfiffen haben. Und alles Deutsche – Fremdschämen hoch hundert!


Irgendwie muss man es sich ja schön saufen
  
Das Abendprogramm im Hotel

Taghazout (Tagesausflug)

Wie ihr bei meiner Erzählung zu Agadir sicherlich bemerkt habt, bin ich absolut kein Fan vom Massentourismus. Also entschlossen wir uns kurzfristig, dem Massentourismus zu entfliehen und in das 32 Kilometer entfernte Fischerdorf Taghazout zu fahren. Das kleine Dorf hat sich in den letzten Jahren zu einem Mekka für Surfer und solche, die es werden wollen, gewandelt. Überall Cafés, Restaurants und Shops, die sich komplett auf das Thema Surfen ausgelegt haben. Und das schönste an allem: Wir waren wieder zurück im marokkanischen Feeling. 


Am Strand von Taghazout
  
Super schönes Fischerdorf mit tollem Strand

Am Strand konnten wir entspannt die blauen Fischerboote beobachten, wie sie am Ufer schaukelten oder gerade von Fischern zurück an den Strand getragen wurden. Ab und zu ist ein Hund an uns vorbeigelaufen, der sich neben uns faul in die Sonne gelegt hat. Ein toller Abschluss für einen unglaublich schönen Urlaub.


Die blauen Fischerboote von Taghazout
  
Ein tolles Postkartenfoto


Kommentare

  1. Liebe Travelerela, danke für diesen tollen Blogbeitrag. Man spürt mit jeder Zeile, wie viel Spaß du in diesem Land hattest. Der Beitrag hat mich auf jeden Fall für meine nächste Urlaubsplanung motiviert! Danke für die anschaulichen Texte und die farbenfrohen Bilder. Der Eintrag ist wirklich spitze!!!

    AntwortenLöschen
  2. Interessanter Blogbeitrag. Nach COVID-19 werde ich Marokko auf jeden Fall ins Auge fassen.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tagesausflug in die malerische Fachwerkstadt Limburg an der Lahn

Fünf-Seen-Rundradweg durch das Liebliche Taubertal

Das Himmelreich direkt vor Augen: Ausflug zum südöstlichsten Punkt des Spessarts - die Mainschleife bei Urphar!

Das märchenhafte Wasserschloss Mespelbrunn - Ausflug zur Perle des Spessarts

Tagesausflug in die Gebrüder Grimm Stadt Marburg – Meine TOP 8 Sehenswürdigkeiten und Empfehlungen

Tansania: Die schönsten vier Plätze in Mtwara

Hoch hinaus auf dem Baumwipfelpfad Steigerwald bei Ebrach

China: Geschäftsreise nach Shanghai – Diese 5 Dinge solltest du in deiner Freizeit nicht verpassen

Das sind die sechs schönsten blauen Städte der Welt